Hinter der Rückfront des Herrenhauses, nach Norden gelegen, sind drei Wirtschaftsgebäude in Reihe angeordnet. Das erste davon ist der bereits beschriebene Speicherbau mit Darre und Räucherofen.
Ein weiteres Gebäude von 28 m Länge und 10 m Breite diente als Werkhalle. Da nur geringe Spuren des steinernen Fundaments aufgefunden wurden, geht man eher von einem eingeschossigen Fachwerkaufbau aus als von einem massiven Steingebäude. Im Innenraum befanden sich an der westlichen Seite ein Trockenofen, 3 x 4 m groß, daneben eine 2,50 x 3,50m große Pflasterung. Sie diente möglicherweise als Tenne.
An der mittleren Südwand befindet sich ein 2,50 x 3,50 m großer Anbau mit einer vorgelagerten Pflasterung. Dieser Anbau war offensichtlich ein gemauertes Becken und es ist nicht auszuschließen, dass es als Keltertretbecken verwendet wurde. Die gelesene Traubenmenge wurde portionsweise in das Becken geschüttet und mit den Füßen zerstampft. Der Traubenmost wurde dann außerhalb des Beckens in transportable Gefäße wie Holzbottiche aufgefangen und zu Wein weiterverarbeitet. Sicherlich wurde hier nicht nur der "Hausschoppen" gekeltert, sondern aus dem Überschuss und dessen Verkauf eine Rendite erzielt.
Der außerhalb der Werkhalle angefügte rechteckige Anbau von 3,5 m x 3 m Größe war entweder ein weiteres Becken oder ein kleiner Schuppen.
Die 280 m2 große Werkhalle selbst bot neben den Funktionsbereichen genügend Fläche für die Fasslagerung sowie für die Lagerung von Feldfrüchten. Der massive Speicher über dem oben abgebildeten Nebenbau wurde frühestens im 3. Jhd. errichtet.
Vom dritten Wirtschaftsgebäude mit einer Größe von 19 x 10 m sind heute keine Spuren mehr zu erkennen. Es liegt unter dem angrenzenden Weg, der zum heutigen Parkplatz führt. Eine Zwischenwand unterteilt den Bau in zwei Bereiche mit 8 x 7 m und 8 x 9,50 m Innenfläche. Die Nutzung des Gebäudes ist ohne vollständige Freilegung derzeit nicht präzise zu erklären. Möglicherweise handelt es sich um einen weiteren zweigeschossigen Wohnbau für das Gesinde.
Die Nebengebäude sind durch eine Hofmauer verbunden, ebenso der Mauerzug von der Werkhalle zum Herrenhaus. Damit zeigt sich nördlich wie östlich des Herrenhauses eine deutliche Abgrenzung der Wohnbereiche der Gutsbesitzerfamilie von den jeweiligen Wirtschaftsbereichen des Landguts.
Die Mauerzüge sind durch Plattenwege kenntlich gemacht.