Innerhalb des Herrenhauses ist allein der Raum 39 mit einer Heizanlage ausgestattet. Es handelt sich hierbei um eine Kanalheizung.

Von einer Feuerstelle praefurnium innerhalb der zentralen Halle 35 wurde erwärmte Luft durch einen Y-förmigen Kanal geleitet, die den darüber liegenden Estrichboden erwärmte. Ein zusätzlicher Kanalstrang wurde parallel der westlichen Abschlussmauer verlegt. Somit war eine gleichmäßige Erwärmung des Fußbodens gewährleistet. Als Rauchabzüge dienten wiederum drei Schornsteine aus Heizröhren tubuli, jeweils in den Ecken unter dem Wandputz. Damit war auch eine Erwärmung der Wände möglich.

Es mag ungewöhnlich sein, dass innerhalb des Herrenhaus nur dieser 20m² große Raum 39 mit einer Fußbodenheizung ausgestattet war. Dies ist aber durchaus üblich, denn selbst in noch größeren Herrenhäusern findet sich immer nur ein beheizbarer Raum. Die Funktion von Raum 39 bleibt uns verborgen. Die Nähe zum Küchentrakt in den Räumen 34 und 36 könnte hingegen auf den Speiseraum triclinium hindeuten. Möglicherweise war der Raum auch mit farbigen Kasettenfeldern ausgemalt.

Zwei Feuerstellen in den Räumen 37 und 38a zeigen, das es eine weitere Art der Beheizung gab. Hier konnte durch ein Holzkohlenfeuer eine direkte Erwärmung der Räume erfolgen.