Keller mit Wandnischen

Eindrucksvoller unterirdischer Raum der Villa rustica Wachenheim
Eindrucksvoller unterirdischer Raum der Villa rustica Wachenheim

Der Keller der Villa rustica ist  weitgehend in seiner ursprünglichen antiken Mauerhöhe erhalten. In seiner ersten Bauphase hatte er eine Größe von 11,90 x 3,90 m, also rund 46,50 m2 Grundfläche und ist somit einer der größten unterirdischen Räume auf einem römischen Landgut innerhalb des gesamten römischen Rheinlandes.

 

Sechs Fenster an der Westseite, von denen nur noch die schrägen Lichtschächte zu erkennen sind, spendeten ein mäßiges Licht. Das regelmäßige Kleinquadermauerwerk war ursprünglich mit einer dünnen Kalkschicht überzogen und die Steinfugen mit einem Hohleisen nachgezogen worden, die Fugen betonte man mit roter Farbe.

 

In die erste Bauphase gehören auch die drei Wandnischen an der nördlichen Schmalseite. Die bauliche Anlage des Kellers legt nahe, dass hier einstmals Kultbilder - namentlich Mithras und seine Kultgenossen - gestanden haben. Die Nutzung als Kultraum ist nicht völlig auszuchließen, jedoch fehlt dafür jeglicher Beleg, wie zum Beispiel Einbauten mit den typischen seitlichen Liegebänken.

Primär handelte es sich bei dem Keller um einen Vorratsraum für verderbliche Waren.

 

2.Bauphase Keller Villa rustica Wachenheim
2.Bauphase Keller Villa rustica Wachenheim
Letzte Bauphase Keller Villa rustica Wachenheim
Letzte Bauphase Keller Villa rustica Wachenheim

Bauphase 2

Vermutlich im 3. Jahrhundert wurde der Keller völlig umgebaut: Die Ostwand mit ihren sieben Wandnischen wurde neu errichtet. Durch eine Quermauer wurde der Keller in zwei kleinere Einheiten unterteilt. Während der südliche Raum weiterhinüber eine Sandsteintreppe begangen werden konnte, musste der nördliche Raum möglicherweise über eine hölzerne Stiege betreten werden. Die Verwendung der Nischen bleibt unklar.

 

Bauphase 3

Durch eine Umgestaltung des Bades im 4. Jahrhundert der nördliche Kellerraum zugeschüttet und obendrauf eine Plattform für einen Heizraum geschaffen. Als Folge davon wurde das ursprünglich lauwarme Bad durch die direkte Beheizung in ein Heißbad umgewandelt.

Der verbliebene, verkleinerte Kellerraum wurde bis Ende des 5. Jahrhunderts genutzt.



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