Der Front des Herrenhauses Villa rustica Wachenheim maß beeindruckende 31 Meter. Die gesamte Front einschließlich der Seitenflügel risalite zierte ein Säulengang porticus, dessen 27 Säulen im Abstand von jeweils 4m das gigantische Pultdach trugen.
Der 109 m lange U-förmige Säulengang war nicht nur dekoratives Element, er hatte auch praktischen Gründe: Im Sommer hielt er in den Erdgeschossräumen die Hitze ab, im Winter die Kälte. Sowohl auf dem Haupttrakt als auch auf den Seitenflügeln befand sich ein zweites Obergeschoss, das sicherlich ebenfalls komplett aus Stein gebaut war.
Das Erdgeschoss des Herrenhauses hatte eine überbaute Fläche von rund 1400 m2, dazu kamen in den Obergeschossen nochmals zusätzliche 750 m2, sodass eine Gesamtfläche von rund 2150 m2 anzunehmen ist. Für die massiven Mauern und deren Fundamente mussten rund 2100 m3 Steine und Kalk für den Mörtel herangeschafft werden. Verwendet wurde vornehmlich der helle Sandstein vom Haardtrand, aber auch rotes Sandsteinmaterial aus den rückwärtigen Bereichen des Pfälzer Waldes.
Für die Stückung der Fundamente fand sich neben Basalt aus dem Raum um Forst/Weinstraße auch Kalk aus der Herxheimer Gegend. Von dort dürfte auch der Mörtelkalk stammen. Das Ziegeldach hatte eine Gesamtfläche von rund 1600 m2, das entspricht rund 11 000 Leistenziegeln tegulae, die wohl aus den Ziegeleien von Rheinzabern stammen.
Diese Massen zeigen, welch technischer Aufwand allein für den Transport des Materials notwendig war.
Porticussäule in sogenannter
Toskanischer Ordnung:
Gesamthöhe: 2,30 Meter
Kapitell
Schaft
Basis mit Doppelwulst
Achteckige Plinthe
Ein römisches Dach ist mit Leistenziegeln tegulae und Hohlziegeln imbrices gedeckt.